Holzbildhauerei

Sarah Leizinger

Skulpturen, Gebrauchsgegenstände, Ornamente, Möbelgestaltung und Einlegearbeiten in Holz

Gesellenbrief 2006 in München

Bildhauerin immerdar

"Der Künstler ist der Ursprung des Werkes. Das Werk ist der Ursprung des Künstlers.

Keines ist ohne das andere."

Martin Heidegger

HOLZ

stellt für mich einen der vielseitigsten nachwachsenden Rohstoffe dar, dessen Vielfalt und Verwendung nahezu unbegrenzt erscheint.

Meine Vorgehensweise in der bildhauerischen Arbeit ist hauptsächlich intuitiv - zu 90% erstelle ich weder eine Zeichnung noch ein Modell - ich erschaffe aus mir selbst, Kopf, Hände und Herz in Klarheit und Gewißheit.

Auftragsarbeiten jedoch erfordern Modelle und Zeichnungen, um beider Vorstellungen abzugleichen.

Die Idee ist da und formt sich oftmals auch während der Entstehung - manchmal weiß ich auch bei einem bestimmten Stück Holz, was in ihm schlummert, manchmal lasse ich mich von der Form und Faserrichtung des Holzes leiten, manchmal suche ich für eine Idee das richtige Stück heraus.

Unzählige Löffel und Schalen habe ich schon gefertigt, und dennoch war es mir ein Anliegen, jedes zu einem individuellen Unikat zu machen.

Zumeist arbeite ich gänzlich ohne Maschinen, auch bei Möbelstücken. Ich achte die Maschine als äußerst nützliches Hilfsmittel, jedoch bereitet es mir Freude, meine Fähigkeiten und Genauigkeit zu prüfen und auszubauen.

Da Holz ein Naturprodukt ist, liegt es nahe, dieses mit anderen organischen Materialien zu verbinden - allen voran verwende ich gerne Halbedelsteine und Edelsteine, aber auch Muscheln, Fossilien, Federn und Ähnliches. Paßgenaue Einlegearbeiten liegen mir & auch die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten des Furniers habe ich für mich entdeckt.

Anbei habe ich Freude am Gestalten von Ornamentik, Kalligraphie und Lederarbeiten.

Während meiner Reisen in vielerlei Ländern hatte ich Gelegenheit, mit anderen Künstlern, Handwerkern und Musikern zusammenarbeiten, beiderseitig Horizont und Fertigkeiten zu erweitern.

Mein künstlerischer Anspruch ist es, mein Gefühl für Schönheit und Ästhetik auszudrücken : für mich findet sich diese am stärksten in Belebtheit wieder, weshalb ich gerne auf Rotation und Bewegung in meinen Stücken zurückgreife.

Kunst drückt meiner Ansicht nach in jeder Kultur deren jeweiligen Zustand und Lebensgefühl aus - die bestehende Ästhetik spiegelt die Sichtweise wieder, die wir auf die Realität haben.

In einer Zeit von Hektik, Konfusion und Angst besteht die Gefahr, abzustumpfen.

Besonders dann erscheint es mir wichtig, sich mit Schönheit anzureichern, umgeben zu sein von Kreationen, die uns beglücken, die Anmut ausstrahlen, um im Gleichgewicht zu bleiben und unsere Sensibilität zu erhalten, die Teil unserer Intelligenz ist.

Laßt uns nie aufhören zu staunen!

"Der Mensch soll mit der Schönheit nur spielen, und er soll nur mit der Schönheit spielen.

Denn um es endlich auf einmal herauszusagen, der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt."

F.Schiller, "Über die ästhetische Erziehung des Menschen"